Seitdem ich denken, ok, seitdem ich laufen kann, sammle ich Pilze. Sonntagsausflug. Eine ganz wunderbare Sache, insbesondere, wenn man es kann 😀
Ich bitte um Vorsicht, Nachahmen kann wirklich und ohne Scherz in der Notaufnahme und ganz hässlich enden. Aaaaaber lernen, sich bilden, Experten hinzuziehen und Schätze im Wald suchen und finden, DAS ist wirklich etwas ganz besonders Tolles und eigentlich auch gar kein Kunststück. Diese Köstlichkeiten gibt es in keinem Supermarkt, Restaurant oder sonstwo und das auch noch gratis! Für alle ist es wie Ostereier suchen, der Spaß und v.a. auch die Spannung ist bei jedem garantiert. In jeder Stadt, in jedem Ort, gibt es Pilzexperten, Pilzseminare, Förster usw., von denen man lernen kann, oft sogar umsonst, zumindest der Kennerblick in den Pilzkorb. Nutzt diese!
Ein Blick in mein Körbchen – aus Mangel an Equipment war es der Sandkasteneimer – folgt hier:
Pilze sammeln gehen beginnt mit der Spannung des Suchens. Ich sammle nur eine kleine Anzahl verschiedener Sorten, die ich zu hundert Prozent in und auswendig kenne, alle Verwechslungsmöglichkeiten für mich ausgeschlossen sind und die Zubereitung einfach ist. Pilzsorten und Regeln gibt es nämlich unzählige. Ich mache es mir einfach und sicher und sammle Steinpilze (schon seit Jahren keine mehr entdeckt), Maronen, Butterpilze, Sandpilze, Birkenpilze, Pfifferlinge (seltenst gefunden) und Parasole. Das war es glaube ich. Mit der Ziegenlippe freunde ich mich gerade an, das Projekt dieser Pilzsaison. Mit dieser Auswahl ist der Korb entweder randvoll oder wenn es der falsche Ort und die falsche Zeit war komplett leer. Mein erster Pilz dieses Jahr – der Birkenpilz in kleiner Version.
Tricktipp zur Lagerung: Trocknen
Beim Zelten bin ich bei einer erfahrenen Pilzfrau in eine Kurzlehre gegangen: Manchmal findet man nicht genügend Pilze für eine Mahlzeit, manchmal nur eine Hand voll, gerade jetzt zu Beginn der Pilzsaison. Oder bim Vorbeifahren entdeckt man aus dem Auto heraus drei große Parasole am Wegesrand. Sicher geparkt findet sich aber nichts weiter. Die drei nicht stehen lassen oder gar wegschmeißen, weil man die Pilze nicht direkt verwendet. Es sind nämlich Kostbarkeiten aus dem Wald, die im Geschmack für Soßen uvm. unübertroffen sind. Die Pilze werden ordentlich mit gesäubert (nicht mit Wasser gewaschen, mit Küchenpapier, den Fingern oder einem Bürstchen) und in mitteldünne Scheiben geschnitten. Dann legt man sie ausreichend voneinander getrennt auf eine die Feuchtigkeit aufsaugende Unterlage, z.B. Küchenpapier. Die Pilzscheiben werden über die nächsten Tage immer wieder gewendet, aufpassen, dass nichts schimmelt und so schließlich getrocknet. Sind die Pilze richtig durchgetrocknet, einfach in Schraubgläser füllen. Die getrockneten Pilze sind Jahre haltbar.
Tricktipp, um Pfifferlinge zu reinigen… darüber habe ich hier (klick) schon einmal berichtet.
Und nochmal! Nicht einfach alles sammeln, schnippeln und in die Pfanne, Mutprobe und sich garantiert vergiften. Das ist verantwortungslos und dumm. Lernen, lesen, unbedingt Experten (und bitte nicht die liebenswerte Oma, die fast nichts mehr sieht/riecht/schmeckt als Experten betrachten) immer wieder (vielleicht über viele Saisons) in den Korb schauen lassen.
So macht es Spaß und bringt maximalen Genuss, der ganzen Familie, allen fleißigen Sammlern und Pilzputzern! (Und ein Pilzseminar ist doch auch eine exquisite Geschenkidee oder?!)
Mein Messer, ich liebe es (es ist mein tägliches Taschenmesser und in der Handtasche): Opinel Pilzmesser
Und die dazugehörige Tasche, um es sich praktisch an die Hose zu hängen, liebe ich ebenso: Opinel-Etui
Mein Bestimmungstaschenbuch (ich habe ein ältere Version) zum immer dabei haben und sich durchwühlen, weil es Spaß macht, nochmal mehr zu erfahren: 1 mal 1 des Pilzesammelns
Pilzseminare und kostenlose Bestimmung in Berlin z.B. hier oder einfach für den jeweiligen Ort googeln. Es gibt zahlreiche.
Das erinnert an die Kindheit. Da haben wir während der Pilzzeit von gelebt, Täglich gings ab in den Wald und täglich gabs Pilzgerichte
Hach! Pilzesammeln! Eine meiner liebsten Kindheitserinnerungen. Morgens um 5 mit Papa raus auf die Wiese zu den Champignons. Um 7 mit knurrendem Magen zurück und alle aufgeweckt, damit wir zum Frühstück frische Pilze essen konnten 🙂
Dann kam Chernobyl und das war es dann mit dem Pilzesammeln 🙁
Ja, traurig in jeglicher Hinsicht.
Naja, jetzt ging das Sammeln ja wieder. Aber jetzt weiß ich die Plätze nicht mehr. Und ganz ganz sicher erkenne ich selbst nur Champignons weit weg von allen Bäumen. Da bin ich paranoid wegen dem Knollenblätter, auch wenn ich die eigentlich unterscheiden kann. Nur da geh ich ganz sicher kein Risiko ein.
Vielleicht wäre ein bisschen Weiterbildung in Sachen weitere Pilzsorten bestimmen doch mal nicht schlecht 🙂
Ich bin aber nicht die liebenswerte Oma, die fast nichts mehr sieht/riecht/schmeckt! Ich hab auch eh keine Ahnung von Pilzen
Also den von Dir gesammelten Pilzen hab ich schon vertraut als Du 5 warst