California girl

Sommer, Sonne, Sonnenschein, die lass ich furchtbar gerne rein!

Malea, Milan und Maja fahren über den freeway (auch Autobahn genannt). Alle Fenster runter, riesiges Panoramadachfenster auf, mittlerweile blond gesträhnte Haare wehen bei Malea und mir im Fahrtwind. Wir jubeln, lachen und hören irre laut Rockmusik im Radio. In unserem Jeep klappert nämlich alles, aber nicht die Lautsprecher, 1a Klangqualität!

Wir holen den Papa ab, Wohnungs- bzw. Gartenhausbesichtigung 13h in Berkeley Nähe der Uni. Eben waren wir schon im Elektrogeschäft, Zigarettenanzünderadapter kaufen. Außerdem waren wir bei Costco, der überdimensionale Supermarkt mit Riesenteddybären…wir sind jetzt Mitglied mit Karte, Foto und allem drum und dran inklusive den ersten 16 Litern Biomilch und meinen ersten beiden Couponheftchen. Alles alleine gemacht, teils sogar ohne Navi. Von Milch und Stolz geschwellter Brust düse ich durch die City und fühl mich mächtig toll und sauwohl als selbständiges California Girl im Jeep mit zwei Kindern, die ich heute mal über Fenster und mal über die Türen ein- und auslade. Akrobatisch wird es nur, wenn Malea ihre Schuhe auszieht und ganz tief unter den Vordersitz schmeißt. Das Auto hat auch seine Höhen und Tiefen, ich versteh das voll, man kann nicht immer gut drauf sein.
Die Wohnung in Berkeley ist ein Traum: Wir haben ein riesiges Zuhause einen Zitronenbaum überquellend mit saftigen gelb strahlenden Zitronen mit Pflückerlaubnis, einen riesigen californischen Weinstock, Grill, alles da! Kein Ofen zum Brot backen, wir werden ausschließlich Grillen. Die Besitzer saßen gerade, weil drinnen geputzt wurde, gemütlich am Tisch mit Sandwich und österreichischem Weißwein. Wir hätten uns am liebsten dazu gesetzt. Reiner quatscht alles ab, ich hab überleg, wie ich nun höflichst darum bitte, 1/3  des Zitronenbaums („hmm ja das könnte grad noch so in den Kofferraum passen.“)  ernten zu dürfen (…“Zitronenmarmelade, Zitronenkuchen, Fisch mit Zitrone, Avocado mit Zitrone, Zitronenchutney zum Grillfleisch, jetzt schon mal Einmachgläser sammeln und Zitrone auf pinterest eingeben…“).
Reiner verhandelt den Preis, machen das ohne Internet und zusätzliche Gebühren und sparen mal zur Abwechslung (…“ wieder Cash, also wieder die 20$ Noten in die Kosmetiktasche stopfen, an das Limit beim Abheben denken, gut es ist eh nichts mehr auf dem Konto – können wir auch nächsten Monat bezahlen?…“).
Wir haben alle Wohnungen für unseren Aufenthalt! Nicht zu glauben! In zwei Wochen Auszug aus dem dunklen Loch (…“muss wahrscheinlich noch einmal waschen,  da komm ich nicht drumrum.“). Dann wohnen wir einen Monat mit Halloween in den Oakland hills, Einfamilienhausidylle direkt am Regionalpark. Im November ziehen wir zum Zitronenbaum, das zweite Gartenhaus dann in unserem Nomadentum, in Berkeley direkt in Uni-Studentennähe. Und yeahhhh ab 29.11. residieren wir in den Bernal Heights in San Francisco!
Papa wird bei der Bahn abgeliefert, der geht noch arbeiten. Malea will gar nicht mit ins dunkle Loch, ich soll die Sachen holen und dann direkt trand trand trand! Milan verschläft eh den ganzen Trubel, ich springe rein und raus, vergesse wieder die Hälfte. Jetzt sitzen wir glücklich buddelnd in Unterwäsche am Strand, picknicken mit Körnerbrot, Avocadocreme und Melone. Ich strahle mit der Sonne um die Wette, Malea hält mir genüsslich ihren Fuß hin, ich soll ihn kraulen, während sie sich nackig und ganz undamenhaft in der Sonne räkelt, California Hippie Girl.

0 Gedanken zu “California girl

  1. Dazu kann man nur gratulieren und die nächsten zwei Wochen werden nun auch noch rumgehen, da die Aussicht auf die tolle neue Umgebung alles rausholt!!! Ich freue mich riesig mit euch und sende ein ganz herzhaftes Lachen rüber nach Amerika!!!

  2. Endlich, endlich positive Aussichten und die Katzen haben sich auch eingewoeht, wobei wohl Franz sein Fraeuchen gewechselt hat?
    Euch eine kurzweilige Zeit bis zum Umzug
    Kuesse und Umarmungen

Na?! Was sagst Du dazu? Hau rein in die Tasten!

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