Mein Mann: „Was? Die sehen doch genauso aus, wie die die du neulich uuuunbedingt auf dem Flohmarkt kaufen wolltest.“
Ich: Rolle die Augen.
Er: „Komm.“
Wir tapsen, ich bewaffnet mit einem meiner neuen unbeschreiblich schönen Likörgläser, die ich heute am anderen Ende von Berlin erstanden habe, ins Wohnzimmer zu unserem Gläserschrank. Üppig gefüllt mit Sektgläsern, Weingläsern, Likörgläsern, Sherrygläsern, Portweingläsern, Whiskygläsern, türkischen Teegläsern, Blumenvasen – im Grunde sind die ganzen Gläser ja alle Blumenvasen. Er greift nach einem (völlig anders aussehenden) Likörglas aus dem Set bestehend aus neun Gläsern, dass ich vor eineinhalb Monaten erstanden habe. Wir halten die Gläser nebeneinander.

Er: „Haaaaaargenauso! Es sieht haaaaargenauso aus. Siehst Du?!“
Ich: Schmunzle und rolle die Augen. (Die einen Gläser stammen aus den 50er/60er Jahren, vom Flohmarkt. Die Tochter verkaufte sie mir und erzählte, dass diese Gläser schon viele Familienfeste begleitet haben und viele Geschichten gehört haben. Die anderen geschliffenen Gläser sind wesentlich älter, stammen von der Mama meiner Freundin Cally Stronk, lustigste Kinderbuchautorin. Das sind ja schonmal per se zwei völlig unterschiedliche Hintergründe zu diesen ähhhhhm 19 (Smiley mit verschämt nach unten blickenden Augen) Kostbarkeiten allein der letzten sechs Wochen.)
Er: „Und das ganze Zeug? Das trinken wir doch eigentlich auch nicht.“
Ich gucke ihn fragend an – ja stimmt das staubt alles hauptsächlich ein. Mein Blick sagt aber eindeutig „ach komm schon, übertreib nicht.“ Außerdem hat jeder so eine Ecke mit unzähligen Mitbrinselflaschen oder selbstgebrauten Leckerlichkeiten. Da sind wir nun wirklich sicher nicht die Ausnahme. Die einen trinken eben nur normal aus ihren Senfgläsern das Gebräu und wir haben halt einen kompletten Schrank mit Dutzenden geschliffener, wunderschöner Gläsersets. Die ich auch unbedingt brauche. Da könnte man auch immer ganz herrlich Blumen arrangieren oder Ostern drin dekorieren, das meinte ja auch Callys Mama, die versteht mich, oder Weihnachten mit etwas Glitzer in die Gläser zaubern. Sowohl die Flohmarktfrau, als auch Callys Mama und selbstverständlich auch ich, wir sind alle davon überzeugt, als gut geführter Haushalt braucht man vier Dutzend Likörgläser, mindestens!
Baylies schmeckt auch gleich viel besser aus Likörgläsern…
haha. mir geht es so mit Marmeladegläse und Vasen… NEIN die schauen NICHT gleich aus!
Ein Blick in den Schrank hat es mir offenbart. Wir haben nicht ein einziges Likörglas. Menno, war mir noch nie so aufgefallen.
Eindeutig die Senfgläserfraktion. Reiner wäre begeistert.
Briefmarken sind vlt praktisch, aber auch lange nicht so gesellig, wie Likörgläser, wenn Besuch kommt! Also ich lad mich schon mal ein, komme mit der Bahn, dann darf´s auch ein Likörchen mehr sein…aus unterschiedlichen Gläschen natürlich!
Das klingt absolut großartig! Ich weiß doch, Frauen halten einfach zusammen und sind so praktisch veranlagt! Es ist wunderbar.
Lass Dir eines gesagt sein: Ich verstehe Dich!
Männer KÖNNEN das . vermutlich genetisch bedingt – gar nicht verstehen. Seien wir nachsichtig … und halten Ausschau nach den nächsten schönen Stückchen! 😉
Liebste Grüße Antje
Nach den nächsten Sets bestehend aus miiiindestens ein Dutzend Gläsern. Man weiß ja nie, wer alles zu Besuch kommt, da brauch ich dann etwas Auswahl.
Und Blumenvasen sowieso! 😉
Eben! Lange, kurze, bauchige, große Öffnung, kleine Öffnung und natürlich die für die großen Frühlingszweige oder die Tannenzweige im Winter. Da reichen die paar Gläser nicht aus. Freut sich am Ende ja auch jeder, wenn es hübsch aussieht im Nest.
Aber bloß nicht zugeben … die Gene halt! 😉
Alles klar. Verhalte mich mucksmäuschenstill und mache einfach emsig weiter.
Und sndere, vorzugsweise Männer, sammeln Briefmarken oder Münzen. Wie langweilig! Da kann man ja nicht mal was rein tun.
Vorteil ist allerdings klar: braucht nicht viel Platz und muss nicht abgestaubt werden.