Jeden Tag sehe ich hier so viele Obdachlose, homeless people. Es sind so unglaublich viele. So ganz homeless, es stimmt irgendwie in manchen Fällen nicht. Unter den Autobahnen, die hier gerne in Brückenform über der Stadt entlang führen, sind ganze Zeltstädte, Zeltgemeinden. Viele haben auch solche Zelte auf dem Bürgersteig oder direkt an der Autobahn als Unterkunft.
Das ist direkt auf dem Weg zum Supermarkt Costco, vielleicht 800 m davon entfernt. Die ganze Straße ist bestückt mit Zelten. An vielen Ampeln stehen homeless mit einem Pappschild in der Hand. Heute habe ich gelesen: „LOST MY JOB, MY HOME. MY FAMILY THANKS FOR HELP.“
Ich mache mit den Kindern meine Einkäufe. 200$ im günstigsten Supermarkt, mein normaler wöchentlicher Einkauf. Kein Fleisch oder Aufschnitt, etwas Fisch, das ist hier günstiger. Küchenpapier, Käse, Saft, Obst, Gemüse, fünf Kilo Möhren, weil die sind hier wirklich für 5$ günstig und sogar noch Bio, genauso die sechs Kilo Biokartoffeln, Nüsse, Milch, Eier. Wocheneinkauf halt. Alles in großen, sperrigen Packungen im Einkaufswagen, die sich hier nicht richtig schieben lassen, sind einfach total schwer zu lenken, ich mit Rucksack, zwei Kinder, Babypuppe und Fuchs. Manövriere alles zum Auto. Einladen. Ein älteres Paar kommt an meinem Auto vorbei. „Do you need help?“ Und schwupps schon packen beide zu und laden mir einfach so den gesamten Einkaufswagen in den Kofferraum.
Diese unaufgeforderte Hilfe ist hier komplett normal und begegnet mir täglich, jeden Tag in zig unterschiedlichen Situationen. Diese Hilfe ist genauso alltäglich wie die unzählbaren homeless. Nur schert sich um die keiner. Wie passt das zusammen?
Das Land der großen sozialen Schere – und wir steuern in Europa auch drauf zu. Hoffe trotzdem, dass wir schlauer sind, was dazu lernen und es besser machen werden! Und deswegen: geht immer wählen!
Furchtbar! Da wird einem das Herz ganz schwer weil es einem selbst so gut geht.