Gestern… 9.08 Uhr…um 10 Uhr bin ich verabredet. Playdate bei einer Mamafreundin, zweites Frühstück im Garten, Kinder im Sandkasten, wir trinken genüsslich Rhababerschorle. So der Plan. Viertel Stunde Autofahrt, 10 Minuten bis ich alle und alles die Treppen runtergescheucht, ins Auto reingescheucht und die unmöglich zu verschließenden Kindersitze samt Kindern verschlossen habe. Alle anziehen, Zähne putzen, packen und noch fix meine liebsten Katzen füttern. So grade gut in der Zeit, läuft. Passt doch alles. Mal nicht zu spät und gehetzt-verschwitzt aufkreuzen. Denke mir, ach, da kann ich ja sogar noch das Bett machen, Kinderkrümel hinaus befördern, aufschütteln, glatt streichen, solche Luxussachen, ist schließlich Wochenende. Wenigstens so tun, als ob man nicht jeden Abend wieder ins zerkrumpelte Bett mieft. Malea springt im Bett auf und nieder, der gefällt das Bett krümelig und miefig wie es ist. Milan räumt meine Schublade mit Strumpfhosen zum wiederholten Male aus. Ich schüttel die Katzenhaare-Schutz-Überdecke, die eigentlich eh immer nur auf dem Boden zusammengeknüllt rumliegt, aus.
Plopp dum bumms.
Etwas fällt erst auf meinen nackten Fuß.
Dann fällt etwas dum bumms auf den Boden.
Ich prüfe den Umstand genauer, irgendein Spielzeug, Schnuller oder so im Bett?
Hmm, ne. Mein Fuß ist angemalt. Ein Stift? Ja, wo ist das Ploppdumbumms-Ding denn?
In einer zusammengeknüllten Ecke der weißen Katzenhaare-Schutz-Überdecke offenbart sich ein großer schwarzbrauner Katzenkackhaufen mit mehreren wunderschönen Würsten, einige, nicht wenige zerdrückt. Durch den luxuriösen Gedanken des Bettaufschüttelns hat sich dieses Stakato an Erfreulichkeit auf meinem Fuß, zwei Bettdecken, den Bettbezug und tatsächlich sogar den Bettrahmen nebst Fußboden entladen und überall seine Spuren hinterlassen.
Kind eins springt weiter auf dem Bett herum, Kind zwei hockt sehr nahe auf dem Boden, ist allerdings momentan mit einem Berg noch sauberer Strumpfhosen beschäftigt.
Es ist der Moment, in dem die Tierliebe sich doch ein klitzekleines bisschen verringert und Tierheime enorm attraktiv erscheinen. Zumindest verringert sich die Motivation fürs sofortige Füttern, meine eben noch wichtigste to do, ein wenig. Bin ich für die wirklich nur der Dosenöffner? Ich bin gekränkt. Warum rieche ich auch nur nichts? Da waren sicherlich eindeutige olfaktorische Vorwarnungen im Schlafzimmer. Es ist eine Krux mit meinem einseitig ausgerichteten Schnüffelorgan! (Wie das funktioniert, schrieb ich schonmal hier klick)
Da sich die Katzengeschenke akurat ins Gewebe gedrückt hatten und unsere Bettwäsche zudem weiß ist, musste alles fein mit Kernseife bearbeitet werden – nachdem ich die ganz grobe Schmiere irgendwie so abgekratzt hatte… Hach ja, herrlich so am Morgen. Wir kamen etwas später zum Tierheim, ähhh Playdate natürlich.
Nachtrag: Bin gespannt, was mein Mann nach Lesen dieses Blogpost sagt. Bisher hat er sich über die frische, glattgestrichene Bettwäsche gefreut.
Ahaha… Ich habe schon lange gesagt, ich brauche keine Haustiere, meine Kinder reichen mir vollkomen:D
Das sind keine Haustiere, sondern Auftraggeber. Demütig befolge ich Befehle, reiche Essen an und sorge für das allgemeine Wohlbefinden und die Hygiene. Es ist eine Ehre.
Und als Belohnung käckern sie in dein Bett:D
Richtig. Ein Geschenk.
Wie motivierend …
Oh nein!!!! Von da an, kann es dann aber eigentlich nur noch bergauf gehen 🙂
Bäääääh!
Oder meintest Du nicht die Tür zur Katzenkiste, sondern die Badezimmertür? Tja die kann man nicht gut ausbauen.
Ich denke eher an Verzweiflung. Die Kinder machen einfach zu oft die Tür zum Katzenklo zu…
Tür ausbauen