Zelten mit Hühnern, Hasen und Hexen – 3. Station, was den Urlaub magisch macht

In diesem Moment brause ich auf der Autobahn zum nächsten Roadtrip, als Beifahrerin. Sommer volle Kanne auskosten, Zelten, hochzeitern, schönste Momente mit anderen Menschen teilen, alles abwechselnd, damit man sich mal frisch gestylt ins Designerteil schmeißt, um anschließend wieder völligst zu verdrecken und das Parfum Eau de Antitbrumm aufzutragen. Situationsbeschreibung also: Meine Füße stecken zwischen Käse, Energy Drinks, Kaffeebechern, Kinder-Antilangeweilebeuteln, CDs, heiligem Taschenmesser (mit dem ich mich stets als Superheld fühle) und verschiedenen Schuhen und Strümpfen. Das Auto könnte nicht vollgestopfter sein. Auf den Beinen ist der Laptop platziert, etwas schräg, da auch ich nur schräg sitzen kann. Handy und Ladekabel unter linker Pobacke, nebst Windeln und Feuchttüchern plus griffbereiter Trinkflasche und ein Dutzend Schnullern, dazu verklebte Eisreste in Folie (klebt an mir, im Grunde pappt alles). Das ist mal Einsatz, was?!

Gerade ist wahnsinnig viel Aufregung im Familienbusiness. Die Kinder werden zwischenzeitlich mal schnell in der KiTa eingewöhnt. Ich verbringe die Tage dort zwischen Tür und Angel. Parallel werden die Chaosberge und Insektensammlungen des letzten Trips beseitigt, um die nächsten Berge für den jetzigen Trip zu stapeln. Zeit für Chaos und KiTa: eine Woche. Jeder Tag gibt Inspiration und Stoff für 100 Blogbeiträge, thematisch. Zeitlich ist es was eng. Ich habe mich die letzten Tage für feiern und schlafen, nochmal feiern und nochmal schlafen entschieden und die digitale Blogwelt etwas hinter mir gelassen. Herzchenluftballons steigen lassen und Hochzeitstorte schnabulieren ist auch was schwer Feines. (Auf Instagram bin ich rührig, schöne Fotos machen und hochladen, mit Strom und Empfang macht mir das viel Spaß). Zurück zum eigentlichen travel Post-Thema:

Hexenwäldchen Campingplatz

Das Hexenwäldchen

Von einem magischen Ort berichte ich kurz und knackig: ein Urlaubsort, den wir spontan aufsuchten, ein verzaubertes Plätzchen fanden und blieben. Ganz nah an Berlin und doch so fern ab von der Welt. Prädikat Abenteuer, entspanntes Abenteuer.

Die olle Ostsee hat uns mit einem regennassen Zelt verabschiedet. Wir haben ordentlich geflucht und geschimpft, nicht nur wegen nasser Zeltplanen, ganz die harmonische Familie, Ihr versteht schon. Unser Monsterzelt ist größer als unser Wohnzimmer, wo also diesen Trumm zum Trocknen aufbauen? Aufbau auf dem Rückweg nach Hause, nach Berlin, im Wald anhalten, im Hexenwald einkehren und an der Rezeption bereits so nett empfangen werden, dass wir prompt Katzensitter kontaktieren und länger bleiben.

Hexenwäldchen Campingplatz Hexenwäldchen CampingplatzEin Traum für Kanuten und für Familien. Quasi fast jedes Zelt hat den Blick auf den Jamelsee. Morgens kann man sich unkompliziert die am Vortag bestellten Brötchen frisch abholen. Alles – trotz Hochsaison – ohne Warteschlangen, alles irre Service orientiert und auf den Zeltgast abgestimmt. Ankommen und sich ab der ersten Sekunde sauwohl fühlen. So ist es im Hexenwäldchen. Hühner flitzen rum, eine Familie Wuts gibt´s zu begucken, Hasen… Die Waschhäuser sind nicht so doll, das wäre aber auch schon das einzige und ist am Ende völlig Wurst.

Was ist echt verrückt magisch beim Zelten im Hexenwäldchen?

Das Verrückte ist, die Nachtruhe ab 22 Uhr. Selbst die Kinder halten sich daran: Nur noch Flüsterton. Es gibt noch nicht mal Schnarcher! Unglaublich oder? Die Kinder schlafen auch direkt, kein Gezeter, kein Umziehtheater. Kein Gebrüll nachts, noch nicht mal von den Kleinsten. Als ob sich ab 22 Uhr ein Schleier der Ruhe über den Zeltplatz und den Jamelsee legt. Man kann die Sterne flüstern hören. Das heißt dann wirklich recht früh und v.a. erholt schlafen, ab Nacht zwei schon komplett gewellnesst sein, einfach vom Schlafen. Warum das wohl zuhause nicht funktioniert?

Für ein Treffen mit Freunden, mit denen man abends, während die Kinder im Zelt schlafen, noch lange quatscht, oder für Honeymooner (oder einen längeren Aufenthalt als sich liebendes Paar, ein paar Tage geht 😉 ist das „22 Uhr komplette Stille Gebot“ eher herausfordernd.

Das Lagerfeuer

Die Lagerfeuerstelle ist etwas außerhalb des Campingplatzes, dort gilt die Nachtruhe nicht. Und diese Lagerfeuerstelle gehört sicher zu den idyllischsten von ganz Deutschland. War der perfekte Ort für meine neu entdeckten Stockbrotkünste. Selbst die Homepage ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet.

Ende des Anekdötchens

Jetzt kümmere ich mich um verklebte Eisreste und mein viereckig gedrücktes Popöchen. Wie machen das nur immer diese ganzen Reiseblogger? Ich habe höchte Hochachtung vor diesen Hürden der digitalen Kommunikation von unterwegs entwickelt. Wie die Strom und WLAN-Situation auf unserer weiteren Reise ist, bleibt ungewiss. Es geht vom westlichen Deutschland (ebenfalls tiefster Dschungel) nun wieder zurück an die Ostsee – Camping im Sand mitten in den Dünen.

 

Die anderen Roadtrip-Abenteuer und Stationen: mal sehr schön, mal sehr doof (plus wie es dann trotzdem schön ist) kann  man hier, hier, hier und hier lesen.

Naturcamping zum Hexenwäldchen

www.hexenwaeldchen.de

Dorfstraße 1a, 17252 Mirow/OT Blankenförde-Kakeldütt

Tel. 039829-20215

Reservieren in der Hauptsaison ist sicher sinnvoll. Wir haben auch so einen tollen Platz bekommen, es sollte eben so sein. Im September gibt es eine spannende Aktion: 10 €/Tag und die kann man als Gutschein für Fahrrad- oder Kanuverleih abfeiern.

Erzähl´s weiter!

Na?! Was sagst Du dazu? Hau rein in die Tasten!

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