Glamour auf den Tisch mit drei simplen Zutaten, die alle nicht viel kosten und zum Teller abschlecken lecker sind: Das ist der heutige Freitagsfisch! Das Rezept ist so einfach, dass es schon peinlich ist uuuund es ist nicht der Standard Muscheltopp, nach französischer Art, den es in jedem Restaurant gibt. Selbst diejenigen, die sagen uhhh ne Muscheln sind nicht mein Ding, selbst die habe ich mit dieser Variante von der Köstlichkeit dieses Freitagsfischrezepts verblüfft… Neugierig?
Dieses Rezept stammt von einer Freundin, die für einige Zeit in Australien gelebt hat. Sie hat mich in meine Miesmuschel-Ära eingewiesen, mir alles beigebracht und von dort dieses außergewöhnliche Rezept mitgebracht, das ich nun bereits seit Jahren nachkoche.
Muscheln haben Saison im Winter – angeblich alle Monate mit rrrrr. Septemberrrr, Oktoberrrr, …. Januarrrrr, Februarrrrr. Irgendwas ist dran, weil ich sie v.a. dann auf den Restauranttischen als Tagesangebot oder im Supermarkt sehe.
Das schöne ist, man kann sich das auch einfach für sich allein zubereiten oder für 4-6 Personen, bei entsprechend vorhandenen großen Töpfen auch für mehr. Wenn man es mit mehr Abendessern macht, ist es sinnvoll, sie vorher einzuladen, damit alle zusammen die Muscheln waschen. Küchenparty im Vorfeld, dann geht es lustiger und schneller.
Rezept Muscheln in Kokos- und Salbeisud
Zutaten: pro Person
ca. 1kg Miesmuscheln
etwas Kokosmilch
1 TL Salbei
etwas Salz
wer mag ein bisschen Knoblauch
Für zwei Erwachsene und zwei Kinder nehme ich drei Kilo Miesmuscheln, eine Dose Kokosmilch, drei dieser Kokosmilchdosen mit Wasser, 2-3 TL Salbei, 1 kleine Knoblauchzehe.
Zubereitung:
- Miesmuscheln gründlich mit einer Bürste unter fließend Wasser schrubben. Dann bleibt kein Sediment im Sud und der komplette Sud kann ausgeschlürft werden. Was ich mit dem übrigen Sud nämlich anstelle, findet Ihr weiter unten.
- Einen sehr großen Topf mit Deckel nehmen und darin mit etwas Öl, ein wenig Knoblauch anbraten, wer mag.
- Ist der Salbei getrocknet, ihn im Mörser zerstoßen oder sonst irgendwie klein bröseln. Ist der Salbei frisch, ihn bitte klein schneiden.
- Kokosmilch, etwa dreifach Menge Wasser, weniger geht immer und Salbei hinzugeben und zum Köcheln bringen.
- Mit Salz abschmecken.
- Die geschrubbten Miesmuscheln ca. 10 Minuten mit geschlossenem Deckel köcheln lassen. Hin und wieder umrühren, Muscheln von oben nach unten wälzen, damit alles einmal richtig durchgeheizt ist.
Wie esse ich Muscheln?
Musste ich auch erstmal von meiner Freundin lernen. Die erste Muschel wird genommen und mit Löffel oder Gabel das erste Stück Muschelfleisch herausgegessen. Diese Muschel ist nun unsere „Arbeitermuschel“ wie meine Freundin sie nennt. Mit der Arbeitermuschel, die quasi als Pinzette zwischen die Finger genommen wird, zupfe ich mir mit der Hand die übrigen Muscheln heraus. Ganz einfach. Gelöffelt mit Besteck wird nur der Sud, ansonsten ist es Hand- und Muschelarbeit.
Wo gibt´s Miesmuscheln und was ist zu beachten
Miesmuscheln gibt´s v.a. jetzt noch zu kaufen, geht es Richtung Frühling und Sommer essen wir wieder Salate und Morzarella statt Muscheln und Eintopf. Muscheln haben einfach im Winter Saison.
Miesmuscheln sollten immer sehr zügig nach dem Kauf zubereitet werden. Miesmuscheln gibt es an der Fischtheke, aber auch ganz normal abgepackt im Supermarkt. Hierzulande kommen sie eigentlich immer aus Holland. Ich habe bisher keine nennenswerten Qualitätsunterschiede festgestellt und selbst im Fischgeschäft habe ich größere Mengen einfach abgepackt mit „Holland-Stempel“ drauf ausgehändigt bekommen. Ich wage zu behaupten Miesmuschel ist Miesmuschel.
Ich schaffe es dann manchmal doch nicht, sie gekauft direkt auf den Teller zu schaffen. Was ist aber in jedem Fall zu beachten?
Beim Prozess des Schrubbens musst Du darauf achten, dass sie verschlossen sind. Verschlossen zählt auch, wenn sie ein paar Milimeter offen stehen, aber nicht mehr. Klopft man sie auf die Arbeitsplatte und/oder lässt Wasser hineinlaufen, zieht sich die Muschel wieder zusammen. Alles andere großzügig aussortieren. Sind die Muscheln gekocht und die ein oder andere hat sich nicht geöffnet, auch aussortieren. Sehen manche Muscheln im gekochten Zustand ein wenig merkwürdig aus, also nicht knackiges, gelb-orangenes Fleisch, sondern eher milchig, auch aussortieren.
Klingt für einen Erstlingsmuschelzubereiter eventuell etwas mystisch, ist aber ganz einfach und man braucht wirklich keine Angst vor Muscheln haben. Einiges muss in jeder Ladung aussortiert werden, gehört dazu. Je frischer die Muscheln zubereitet werden, desto weniger ist es.
Tricktipp Verwertung
Es bleibt stets etwas Sud übrig. Der ist wirklich das Leckerste und viel zu schade für den Abfluss. Hier sind immer alle ganz wild drauf „Und ist noch was für später übrig???“ Ich schöpfe den Sud mit einer Schöpfkelle ab, damit das bisschen Sediment auf jeden Fall am Topfboden bleibt. Abgefüllt und eingefroren ist es die perfekte Grundlage für die nächste Vorspeise an einem Fischfreitag! Eine Handvoll Schrimps/Garnelen/Fisch, eventuell ein wenig Gemüse wie Tiefkühl-Erbsen, eine kleine Möhre dazu oder einfach gar nichts und etwas Baguette als Beilage essen.
Tricktipp Lagerung Kräuter
Einen älteren Herrn, ein Sizilianer, den ich mal kennen lernen durfte, hat seinen in den Bergen gepflückten Oregano stets mit Papier umwickelt. So bleibt das Aroma erhalten. Leicht draufgedrückt, fällt alles an Kräuterbröseln runter was man braucht. Durch ein kleines Loch habe ich seinen Oregano dann rausgeschüttelt. Vorteil: Nicht nur das Aroma bleibt erhalten, sondern der Kräuterbusch bleibt auch Staub- und Fusselfettfrei.
Ansonsten lagere ich meine Sommerkräuter auch gerne aufgehängt auf der Innenseite der Küchenschränke. Spart Platz und bleibt sauber.