Der Aushang: Ein Halloweenbuffet soll angerichtet werden! Aaaaha. Ich schaue auf meine nicht vorhandene Armbanduhr, es ist zu spät, sagt sie mir. Zu spät für alles, ich hab´s eilig, keine Zeit und die doofen Grusel-Ausstechförmchen, die ich extra aus den USA mitgebracht habe, sind auch seit Wochen spurlos verschwunden, ungünstig. … Bitte eintragen, was ich mitbringe. … Ähhhh. Hmmm. Mikrowellenpopcorn! Dauert 3 Minuten bei 600 Watt. Ich nehme den Stift und überfliege die skills der anderen – herzhafte und süße Gruselmuffins, Würmer aus Götterspeiße, Skelett-Kekse. Oh oh oh. ich werde kleiner.
Miiikroowellenpopcooorn. (Ich stelle es mir vor, in krakeliger Schrift, verwackelt, weil ein zappelndes Kind unterm Arm hängt, es würde direkt unter tote-Glubschaugen-Sushi stehen.)
Ich sehe es vor mir, halte inne und überlege. Ne, Mikrowellenpopcorn kann ich da jetzt nicht hinschreiben. Popcorn vielleicht? Auch langweilig nebst Glubschaugen-Sushi. Ich schreibe
Spiiinneneiiieeer.
Tante Emma Laden, drei Packungen Mikrowellenpopcorn, eine Schüssel, Bindfaden drum herum, Tesafilm oder Washitape, um den Bindfaden festzukleben, und eine improvisierte Spinne. Fertig ist der eindrucksvolle Snack auf dem Halloweenbuffet!
Ich habe von meinen Kindern noch einen gesammelten Stock und eine grüne Leuchte (geht auch mit einer roten oder weißen Fahrradlampe oder einfach ohne) gefunden. Damit mir auch ja jeder erkennt, dass das Spinneneier sind, habe ich auf eine Brotpapiertüte Spinneneier geschrieben, sie aufgepustet und mit Lampe drin auf den Stock gesteckt.
Die Spinne im Netz
Bei mir ist die Spinne ein zerknülltes Küchenpapier, dass ich in einen schwarz angemalten Kaffeefilter gesteckt habe. Ich armer Haushalt habe noch nicht mal ein Stück weißes Papier, ich weiß, es ist verrückt. Geht auch mit Butterbrotpapier, schwarz angemalter Zeitung oder Zeitschrift, der Strafzettel ist übrigens auch auf der einen Seite weiß – nur mal so als Info, das hab ich jedenfalls bei meiner Materialsuche entdeckt. Unten mit Tesa oder Heißkleber „Beine“ drangeklebt – bei mir ein alter Gummizug. Es gehen auch gezwirbelte Taschentücher oder Quittungen, Strohlame usw.. Das eine Spinnenauge habe ich bei uns im Badezimmer in der obligatorischen Muschelsammelschale meiner Tochter gefunden. Ein Wackelauge muss nicht unbedingt drauf, bot sich in unserem Badezimmerfund nur an.
Den Bindfaden für das Netz habe ich zunächst unter der Schale mit Tesa festgeklebt und dann um die Schüssel gewickelt, um es am Ende wieder unten festzutapen – der Faden festhaltende Finger des Kindes kann schließlich nicht mit aufs Buffet. Die Ränder sind zusätzlich an der Schüssel mit Washitape befestigt. Dass ich einen weißen Bindfaden gefunden hatte, war Zufall. Das funktioniert doch aber in jeder Farbe und aus jedem Material (Nähgarn, Bastelkrepp, Malerkrepp, Papierstreifen, zur Not eben die gewaschenen Schnürsenkel, oder?!).
Schnelle Taschentuchgespenster
Im selben Atemzug, wir waren nun schließlich voll in Bastelrage und die Spinneneiersache hat keine viertel Stunde gedauert, kamen noch Gespenster an die Eingangstür. Das kann man schon mit Kindern ab zwei Jahren basteln. Dazu einfach ein Taschentuch in seine einzelnen Schichten zerlegen und versetzt übereinander legen. Den Geisterkopf forme ich so: Mit der linken Hand Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis zusammenführen. Die 3-4 Lagen zerrupftes Taschentuch darüber legen. Vorsichtig die Taschentuchlagen mit dem rechten Zeigefinger von oben nach unten durch den Daumen-Zeigefingerkreis führen, nur so 2cm. Dann am „Hals“ des Gespenstes die Taschentuchlagen zusammendrücken. Gegebenenfalls festbinden. So entsteht ein voluminöser Kopf. Noch zwei Augen malen. Fertig. Als Halloweensüßigkeiten habe ich Taschentuchgespenster mit einem Lolli gefüllt bei uns in der Kita von der Decke baumeln gesehen. Geniale Idee oder???!!!
Trick or treat
raunt schnaufend und gruselig Eure Maja mit Rasselbande!
p.s.: Letztes Jahr waren wir an Halloween noch in Kalifornien. Wie dort die Häuser geschmückt werden und dass es dort wirklich ein gruselig-schaurig-schönes Fest ist, kann man zum Beispiel hier sehen.
Grööl, Spinneneier… ich verteil hier nur verpackten Süßkram, kommt eh alles in die Beutel. Es waren schon ordentlich Horden von Geistern hier, einige waren mir wirklich zu gruslig. Verkleidung macht die Zwerge mutig, an Halloween klingeln sie hier, an anderen Tagen trauen sie kaum, einen anzugucken.
Einmal hinter einem Rudel von 30 begeisterten, lachenden Kindern herlaufen und von Tür zu Tür in kalifornische, geschmückt-gruselige Vorgärten schlüpfen, wir sind nun einfach infiziert. Vor diesem Erlebnis letztes Jahr fand ich das auch eher oll.
„Damit mir auch ja jeder erkennt, dass das Spinneneier sind…“ – hahaaaaaaa Majaaaaa – geilo!!! Genau richtig gemacht!! Aus Popcorn Spinneneier zu machen, das muss einem erstmal einfallen und umgesetzt haste’s auch top!! Was macht eigentlich dein Technik-/Zeug-geht-kapputt-Fluch? Hab heut mein Handy auf die Straße gepfeffert… Es ist vorerst tot… Nicht mein Tag heute!! 😀
Perfekt! Alles eine Frage der Verpackung! Spinneneier! Großartig!