Jeden Tag zwei bis vier Feigen ernten und vom Bett aus beobachten wie die Kakis am Baum reifen – der ursprüngliche Orangenbaum hat sich nämlich als Kakibaum entpuppt. Ich finde mich im Supermarkt immer besser zurecht. Hab mich erstaunlich gut an das viele Geld ausgeben gewöhnt. Ich gebe mein Bestes, um auf hohem Niveau zu speisen und dennoch in der Relation von hier, sparsam zu sein. Das Brot backen war der Einstieg, die Minicheesecakes die Fortsetzung, heute Abend wage ich mich an selbstgebackenes Knuspermüsli. Ich träume nachts von Halloweensüßigkeiten für die Kids, habe im Oktober unzählige Sommersprossen – ist doch alles der Hammer!Reiner bekommt die ersten Datenauszüge seiner umfangreichen Analyse. Ist alles wahnsinnig spannend. Einiges Überraschendes, einige Dinge die miteinander korrelieren und die er nochmal genauer betrachten will. Einen Crashkurs mit Mäusen hat er gemacht. Gebären, füttern, festhalten, umbringen, so in etwa. Er ist begeistert und entspannt wie nie als Klinikarzt im Schichtsystem (Ich hoffe, es hängt nicht mit dem Mäusetot zusammen.) Wenn er jedenfalls die Dünnmachpille erfindet, verticke ich die euch in zehn Jahren zum Einkaufspreis. Codewort ist „Cheesecake“.
Milan wird auch immer größer und dicker. Kleidergröße 68 hat er fast übersprungen, d.h. er ist jetzt ca. 70cm groß. Nannies oder Mamas vom Strand schätzen ihn immer auf mindestens sechs Monate. Die kleinen Windeln, die ich vor sieben Wochen hier in Riesenpackungen kaufte, kann ich gar nicht so schnell aufbrauchen wie er da eigentlich schon rausgewachsen ist. Socken tragen Malea und Milan auch dieselben. Und er will essen. Er ist wirklich kaum zu bremsen. Da mir nun langsam die Haare ausfallen, missachte ich die WHO -Empfehlungen und werde diese Woche noch für Milan einkaufen gehen und stille nicht sechs Monate voll durch. Er schielt selbst Tischnachbarn den Burger vom Mund weg, muss ihm da wenigstens mal ne Birne gönnen.
Die beste Neuigkeit: ich muss keinen Führerschein hier machen!!! Die Versicherung fordert uns auf, den bis zum 9. März einzureichen – hihi am 26.2. geht aber der Flieger. Wobei ich am 26.2. sicherlich flennen werde und lieber einen doofen Führerschein gemacht hätte. Ich seh das schon kommen.
Um es spannend zu halten im Paradies und den Hochs auch immer wieder Bodenhaftung zu geben: Natürlich ging heute mal wieder keine Autotür auf, Kinder wieder über die Fenster ein und ausladen. Tankdeckel testen, nein, geht nicht auf. Nein Malea, bitte schmeiß deine Sandalen nicht in den Fußraum oder unter die Sitze, ich komm durchs Fenster hängend nach Luft japsend dann wirklich schlecht dran. Und auch die alte Leier mit den sprudelnden 20$-Scheinen und reicht das Limit ist heute wieder aktuell – weil wir haben ja nur noch meine Kreditkarte, Reiners ist zwar bestellt, aber noch nicht da. Die Miete für die nächste Wohnung wird heute Abend von Reiner bar bezahlt. So sieht es dann bei uns im Spiel-Wohnzimmer aus: Reiner bringt die Kinder ins Bett, ich zähle die Scheine und tüte ein: Im Hintergrund besagte Kosmetiktasche. Gebunden werden die Scheine in Packen zu je 1.000$ mit Drahtdingern von unseren Mehltüten, eingetütet in kleinen Gefrierbeuteln. Fühle mich sehr verbrecherisch.
Ich back dann mal Knuspermüsli – für mein inneres Gleichgewicht.
diese Berichte hören sich nun so an, als ob keiner von euch mehr dort weg möchte! Wenn alles so gut läuft, kann ich das sehr gut verstehen! Aber ich freue mich auch darauf, euch alle wieder zu sehen – auch wenn der Gedanke bei euch noch in weiter Ferne liegt. Genießt diese nun jetzt doch endlich schöne Zeit und denkt nicht jetzt schon an den Februar 2016!! Alles Liebe weiterhin für euch und gutes Gelingen bei den Versuchen von Reiner 🙂
WHO Empfehlung hin oder her, wenn das Kind essen will und nicht mehr nur trinken, los geht´s. Klara konnte auch ohne einen einzigen Zahn am Eisbein nagen, einfach weil sie gierig drauf war. Meine Vermutung: die weiteren Kinder nach Nr 1 sehen ja einfach alle (vorallem Nr1) um sich herum essen, kauen, schmatzen, matschen und das wollen sie natürlich auch. Meine Nr 1 hingegen fand es noch mit 3 eine Zumutung, kauen und beißen zu sollen – da fehlte wohl einfach das ältere Geschwister Vorbild.