Immer diese Zweifel, es ist ein Hamsterrad

Immer diese Zweifel von: Ist es richtig, das brüllende Kind in der KiTa abzugeben? Wie schaffe ich nur jemals die Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Wie machen das nur diese ganzen Business-Super-dreifach-Moms? Komm ich damit klar, gerade nur Haushalt und Kinder zu machen? (Schöner Artikel zu was kostet eine Hausfrau und Mutter ist dieser). Und dann auf Twitter die ganzen fantastischen Mütter, die ihre so kreativ-gesunden Lunchboxen ihrer Kinder fotografieren. Ich denke grad einfach an Bifi und Capri-Sonne oder auch wahlweise einfach nur an Wasser und Brot.Wo will ich überhaupt mein Ei hinlegen? Berlin ist so großartig, das Umland mit unzähligen Seen ebenso. Warum sollte ich hier weg? So viele Freunde sind noch in der alten Heimat, von den Eltern, der Schwester usw. ganz zu schweigen.

Das Fass

Macht man einmal das Fass der Zweifel auf – und da machen wir uns mal nichts vor, so ein Fass hat doch jeder im Keller stehen – kommen ja immer mehr dazu. Beim einen ist es vielleicht die Figur oder der Lover oder das Nichtvorhandensein eines Lovers oder der neue Job oder der alte Job, beim anderen ist es das Studium, die Kinderplanung, Abenteuerleben ja/nein, Auslandsaufenthalt ja/nein, Rechnungen, Haus ja/nein, Rente und was dann, Lebensplan usw. usw.. Ein nicht enden wollender Strom an Quatsch im Kopf, zu dem ich oder alle anderen ja auch eh keine Antworten hab, weder jetzt, noch morgen. Und morgen hat sich das Fass schon wieder mit anderem Quatsch und unbeantworteten Fragen gefüllt.

Entscheidungen müssen gefällt werden, ob die dann richtig und gut sind, wird sich zeigen. Im Zweifel (hahaaa) muss ich dann eben wieder neu entscheiden. Aber ich bin doch gerade so entscheidungsunwillig. Ich mag am liebsten einfach nur Fluchtschlaf betreiben, ganz viel Fluchtschlaf, außerdem einen Hefezopf backen und Marmelade dazu essen, was wie wacher Fluchtschlaf plus Genuss ist.

Das Hamsterrad

So renne ich in meinem Hamsterrad vor mich hin, grüble was das Zeug hält und bringen tut´s gar nichts. Ich kann in diesem Hamsterrad ja ewig bleiben und mir einen abhecheln. Das blöde Ding dreht sich stets weiter. Gut, ich entscheide mich jetzt in diesem Moment zumindest mal dafür, nicht im Hamsterrad zu bleiben, sondern einfach darauf zu vertrauen, dass sich alles irgendwie und zur richtigen Zeit fügen wird. Wahrscheinlich nicht jetzt, weil jetzt auch noch nicht der richtige Zeitpunkt ist. Ist klar, sonst wäre es schon gefügt und gelöst. Jetzt ist wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt für einen Hefezopf oder Kuchen.

Erzähl´s weiter!

14 Gedanken zu “Immer diese Zweifel, es ist ein Hamsterrad

  1. Liebe Maja, in den letzten Tagen habe ich (rückwärts) ALLE Beiträge gelesen und fand es rundheraus wunderbar! Witzig waren auch die (Familien-)Kommentare. Machen Sie unbedingt weiter so. Und für alles findet sich ein Weg! Mit 44 Jahren kann ich das sagen: Kinder, Mann und Beruf – immer wieder Entscheidungen. Oft habe ich erst später den Sinn erkannt. Eines habe ich aber sicher gelernt: bereut habe ich nur die Dinge, die ich nicht (oder erst ziemlich spät) getan habe.
    Ich freue mich auf weitere Beiträge.

    P.S. Ich benutze für die Springform seit einiger Zeit das runde Backpapier von dm. Erspart jegliches Einfetten.

    1. ALLE Beiträge??? Das sind weit über 300 woaaaa! Das ist ja so wundervoll! Ich bin überwältigt!!! Total baff, das gibt´s doch gar nicht. Dann ist ein Zweifel doch weg. Ach, das gibt´s ja gar nicht. Und rundes Backpapier??? Warum kenne ich das noch nicht! Dabei bin ich bei dm doch quasi zuhause.

      SO gut, dass hier ein reger Informationsaustausch herrscht! Liebe Leser: rundes Backpapier bei dm! Das ist doch der Knaller. In verschiedenen Größen? 26er, 28er Springform?

      Ganz herzlichen Dank liebe Katja!!!

  2. Liebe Maja, auch aus einem Hamsterrad kann man aussteigen um einfach mal Luft zu holen oder ein leckeres Stück Hefezopf mit Marmelade zu essen! Verabschiede dich ganz schnell von einem schlechten Gewissen. Ich habe damals meine wütend/weinende Tochter mit 3 Jahren in den Kindergarten gebracht und anschließend meinen einjährigen Sohn (natürlich auch trotzig weinend)
    zu seiner Tagesmutter. Anschließend bin ich erst mal auf einen Parkplatz gefahren und habe auch
    ein Ströphchen geheult. Und stell dir vor, sie und ich haben es überlebt … nach einiger Zeit hat es gut geklappt. Heute können sie sich gar nicht mehr daran erinnern, dass sie so ein Theater gemacht haben … Ach und was ich noch sagen wollte … es gibt keine Super-Business-Dreifach-Moms, sie alle haben ihr Fass im Keller … du siehst es nur nicht.

  3. Liebe Maja, ich war am We auf nem Klassentreffen. Hab tolle Frauen wiedergetroffen. Das Hamsterrad und die Zweifel sind eine Lebensphase. Die ändert sich. Innerhalb der nächsten Jahre wirst du auf deine Fragen und Zweifel Antwort finden. In all unserer Unterschiedlichkeit waren wir uns am Wochenende einig: wir sind mehr denn je angekommen in uns selbst, lassen uns von all dem „Wie“ und „Warum“ nicht mehr so irre machen, versuchen uns in Gelassenheit. Und sind sehr stolz auf alles, was wir gewuppt haben. Wir sind durchweg arbeitende Mütter um die 40. Und in einem waren wir uns noch einig: auf dem letzten Klassentreffen vor 10 Jahren war das ganz anders…

  4. Hefezopf mit Marmelade klingt super. Und außerdem passt es doch auch in das Vesperdöschen des Kindergartenkindes!
    Merke: Du bist keine gute Mutter, nur weil alles perfekt läuft und ein biologisch-veganer selbst gebackener Müsliriegel im Vesperdöschen der Kinder liegt. Die Äpfel zum Saft hast du auch noch selbst aus gequetscht linksdrehend mit der Hand.

    Weiter so!

    Kinder brauchen glückliche Eltern, keine perfekten! Stress dich nicht!

  5. Das Hamsterrad kannst Du nicht mehr austricksen, wenn Du erstmal drin bist. Und raus kommen ist auch verdammt schwer. Ich weigere mich innerlich so ein bisschen wieder einzusteigen, Krippenplatz hin oder her. Der bringt meiner Hexe vermutlich mehr als mir. Für mich steht immer noch komplett die Selbstständigkeit im Raum, eben weil ich keine Lust mehr auf das Rad habe.

  6. Ich bin auch manchmal total verzweifelt… Ich war glücklich mit meinen Kids und Haushalt. Jetzt statt Wäsche zu machen und Haushalt aufzuräumen sitze ich hier und tippe. Und mein Blog lässt mich nie in Ruhe, ich muss sogar Abends im Bett liegen und denken über „kreativ-gesunde Lunchboxen“ und wie ich die am besten fotografiere:D
    Und ich arbeite auf dem Blog schon einige Stunden am Tag, kümmere mich um die Kinder und mache trotzdem Haushalt. Aber für mein Mann ist es irgendwie als tue ich gar nichts…
    Und wenn Emelie nächstes Jahr in den Kindergarten geht, gehe ich arbeiten. Da werde ich keine Zeit für Kinder, Mann und Blog haben. Und er muss sich auch um die Kids und Haushalt kümmern, vielleicht merkt er dann was…

    1. So ein nerviges Hamsterrad. Und nächstes Jahr ist das Fass dann mit anderem Zeug voll, Kinder krank, trotzdem in die KiTa stopfen? Zuhause bleiben mit kranken Kind und Blog schreiben, dann heult es und das ist auch verkehrt. Doch lieber Fluchtschlafen. Dann guckst Du/ich einen Walt Disney Film (ja nicht pädagogisch, die Glotze anzumachen) und merkst, dass die ALLE, ausnahmslos alle so tottraurig sind, dass das Kind auch die ganze Zeit heult. Kann man doch nur verrückt drüber werden. Wenn ich jetzt allerdings meinen Hefezopf backe, brüllt der kleine Giftzwerg auch. Vielleicht brüll ich auch einfach mal und schmeiße mich Rotz-Schleim-Tränen spuckend auf den Boden. Danach funktioniert das Fluchtschlafen bestimmt auch prima.

      1. Tja, in diesem Leben ist nichts perfekt. Wenn Emelie noch klein war und meine Nächte ganz kurz waren, habe ich auch Netflix-Mittagsschlaf gemacht. Da lag Erik einfach bei mir im Bett und Peppa Pig geguckt oder Planes. Jetzt schicke ich ihm lieber in den Garten spielen und selber Haushalt mache (das undankbarste Hobby aller Zeiten). Schlafen will ich aber nicht mehr, so schaffe ich gar nichts am Tag…

  7. Hefezopf mit Marmelade ist perfekt für solche Momente. Und das Hamsterrad und die Zweifel kommen immer wieder – sorry, ich mag dich nicht anlügen. Aber dazu kommt auch ein dickeres Fell. Ich kann mich an Tage, Wochen erinnern, an denen ich den brüllenden Räuberhauptmann im KiGa abgegeben habe und nach ca. 30 Min immer anrief (das war aber abgesprochen), wie es dem Kind gehen würde. Er hatte sich immer nach 1-2 Min beruhigt und mir ging es ab da auch besser. Ich brauchte diese Rückmeldung, um nicht ganz den Zweifeln zu erliegen. Irgendwann wurde das auch bei mir besser. Aber ist ja auch ein Stück weit eine Mütter-Krankheit, dieses immer wieder hinterfragen „mache ich das richtig?“ „Ist das gut für mein Kind?“ Männer habe diese Krankheit eher selten…. Glaub dir und deinem Bauchgefühl – du machst alles so, wie es dir am besten erscheint und alles richtig kannst du eh nicht machen 😉 aber du machst es gut!!!

Na?! Was sagst Du dazu? Hau rein in die Tasten!

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