Ganz ehrlich, das darf doch nicht wahr sein! Karneval der Kulturen, das so wunderschöne kulinarische, multikulturelle und konfettibunte Fest an Pfingsten in Berlin, ich bin ein ganz großer Fan und was gibt’s für Schlagzeilen?
Die faz, n-tv, spiegel online – dreimal das Gleiche.
Es ist noch nicht mal vorbei und schon berichten die Medien von zehn bescheuerten Typen, die zwei Frauen bedrängen, beklauen, begrapschen. Ich bin so scheisse sauer.
Ich bin ja froh, dass es überhaupt zur Anzeige kommt. Ich bin froh, dass anscheinend zumindest im kleinen, aber wichtigen Detail zivilcouragiert gehandelt wurde: ein Mann hat nämlich ein Video gedreht bis die Polizei eingetroffen ist. Was will ein Mann auch sonst gegen zehn machen. Als ob die da nur zu dreizehnt vor der Bühne gestanden hätten. Naja immerhin ein Video. (Am Ende wissen auch nur die beiden Frauen, was wirklich passiert ist und wer geholfen hat. Medienberichte, Polizei, das ist ja nur das eine. Gut, sei es drum.) Polizei kommt, aber dann, was passiert?! Gar nichts. Es ist doch auch sowas von egal, welche Nationalität Grapscher und Diebe haben, dass interessiert mich kein Stück. Mich interessiert, die Konsequenz. Das Signal für andere und für Frauen. Offensichtlich gibt es aber keine Konsequenz. Gib halt das geklaute Handy zurück. Ist komplett in Ordnung, wenn sich Menschen an anderen vergreifen. Ich möchte nur noch schreien. Und gleichzeitig bin ich sprachlos. Geht das etwa allen so? Bedrängten Frauen, umstehenden Menschen, den Polizisten und den Rechtssprechern? Ich habe keinerlei Ahnung von Rechtssprechung und deren Ausübung, die in meinen meinungsgefärbten Augen bis zum Himmel stinkt. Polizisten sind da wahrscheinlich auch nur die Hände gebunden, dann erkennt man auf dem Video eben das und das und das aber nicht zu hundertprozent eindeutig und schon sind sie machtlos, keine Konsequenzen. Darf das die Lösung sein? Andererseits ist es natürlich Verdienst unserer Demokratie und unserer Freiheit, dass nicht auf Verdacht eingebuchtet wird. Beißt sich da die Katze in den eigenen Schwanz?
Das hier ist ein kompletter meinungsorientierter Post von mir, Mutter einer Tochter, die in einer Großstadt aufwächst. Die Nachrichten sind erst einige Stunden alt, noch viel zu frisch, um in allen Facetten korrekt zu sein. Dennoch ist mein Blog – manchmal nicht nur schöner, leichter und amüsanter – auch ein Ventil für mich.
Ich war, wie alle Jahre wieder, auf dem Karneval. Es war superschön: bunt und voll und laut, etwas kalt vielleicht. Und wenn man im engen Pulk tanzt, kommt einem auch mal ein bis dahin unbekannter, dafür breit lächelnder Mann nahe, das ist auch Absicht, quasi beidseitig erklärtes Ziel. Das kann man dann auch Grabschen nennen. Ich hab die Männer dort in diesem Jahr als eher zurückhaltend erlebt (wegen der Generalverdächtigung vielleicht). Demnächst ist auch noch gucken Belästigung. Wenn ich mal Finger beim Samba-Gezappel nicht an meinem Hintern auf dem Karneval will, hat es bisher immer gereicht, nein zu sagen und dabei freundlich zu lächeln. Die Polizei war so präsent wie noch nie dort. Ich hatte zu keiner Zeit ein unsicheres oder komisches Gefühl!
Aus meiner Sicht reden wir beim Karneval über Einzelfälle, die nicht vorkommen sollten, aber bei so vielen 10 tausenden feiernden Menschen vorkommen können, weil es Idioten nun mal gibt. Leider.
Ohnmacht, Fassungslosigkeit… und Wut – und wohin dann mit der der Wut?! Was mich dann noch ärgert ist, dass die Täter mit verpixelten Bildern dann noch geschützt werden
Ich hatte den Artikel schon gelesen und bin genauso bestürzt wie Ihr alle. Wo soll das nur hinführen und die Kerle lachen sich doch auch moch ins Fäustchen
Da kann man auch nur aufschreien! Und das gruselige ist, dass wirklich in den seltensten Fällen etwas passiert und uns für Hände gebunden sind und wir immer Nur tatenlos zusehen müssen! Aber wie lange noch ?????
Von meinem iPhone gesendet
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Da bin ich voll bei dir, Demokratie kann nicht bedeuten, dass Verbrecher so lasch oder gar nicht bestraft werden. Hier wird Zeit, dass für neue Arten von Verbrechen auch neue, angepasste Strafen festgelegt werden und auch die Höchststrafen vollzogen werden