Mir strahlt die Sonne aus jeder Pore!

Babysitter sind am Start, die Großeltern sind da! Whooop whooop! Ich fahre allein (!!!) ohne Anhang (!!!), ohne Rucksack voller Windeln (!!!), ohne Sandspielzeug (!!!) nur mit mir selbst mit lauter Musik, die ich hören möchte (meine Zweijährige Tochter hat nämlich bereits einen ausgeprägten Musikgeschmack und mimt den Musikauswahl-Dirigenten im Auto „Nein Mama, dath nich! Ja, ja dath, dath lauta!“). Alle Fenster sind runter, ich brause mit Sonne aus jeder Pore strahlend durch die Großstadt. Kein Stop and Go, alle machen mir Platz. Finde ich super. Kein Parkplatz, macht aber nichts, ich habe ja Zeit ohne Ende und bin erstmalig ohne geschwitzt zu sein unfassbar pünktlich. Also natürlich liebe ich das Leben als Mama über alle Maßen, das immer was los ist, immer eine Quasselstrippe als Gesprächspartner da ist, das ist alles wunderbar. Aber mal einen Tag meine persönliche Auszeit um 150 Sachen zu erledigen, ist einfach wunderbar.

Mein erster Termin ist: Zahnarzt. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal allein, nicht hochschwanger, halb am Stillen, mit schlafendem Baby auf dem Bauch beim Zahnarzt war. Weiterlesen

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Armut und Studenten, wie das zusammenpasst

Armut und Student sein, das passt in Deutschland nicht zusammen. Zumindest nicht in dem Ausmaß wie es mich gerade beschäftigt. Ich habe hier in Deutschland studiert, hatte immer sämtliche Nebenjobs gleichzeitig, um über die Runden zu kommen. Als es richtig knapp war, bin ich Blutplasma spenden gegangen, zeitweise, alle drei Tage. Die Narben in den Armbeugen habe ich immer noch. Ich habe es gehasst, aber die Situation gab gerade nichts anderes her, um jemanden anzupumpen war ich zu stolz. Wenn ich mir die Male anschaue, auch nach zehn Jahren noch, erinnere ich mich, wie arm und verzweifelt ich mich damals gefühlt habe. Wirklich verflucht habe ich es, dort mehrmals die Woche von einer Maschine ausgepumpt zu werden, dann mit zimmerkalter Kochsalzlösung wieder vollgepumpt zu werden. Zwischendrin gab es in die Vene immer irgendein Zitronenzeugs wegen der Blutgerinnung, das habe ich dann bitter auf der Zunge geschmeckt. Eklig und degradierend. Mal Blutplasma zu spenden hat sicher etwas Heldenhaftes, es als Nebenjob zu betreiben gab mir ein schlechtes Gefühl. Aber ich war auch stolz, das ich diese Zeit meistere, es allein schaffe, einen prima Abschluss hinlege und zwar zeitnah, dann durchstarte. Alles nur eine Phase, um letztendlich zu gewinnen. So war es auch. Weiterlesen

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Gedönse ums Online und die Spektakel im Offline

Da glotze ich auf den Laptop, klick, glotzen, wieder öffnet sich was, klick klick. Plopp, plopp. Ei diese ganzen social media Sachen, ich kann nur drauf glotzen, bin wie ein weißes Karnickel, dass völligst erstaunt aus dem Zylinder gezaubert wird und dann ins Publikum stiert. Huch, hier bin ich. Mein Name ist Hase, ich weiß von nix. Lächelnd glotzt Hase ins Scheinwerferlicht, haha, das ist ja lustig hier!

So twittere ich munter vor mich hin. Ein zwitschernder Hase ohne einen einzigen Follower. Würde sich vielleicht jemand erbarmen? Maja jetzt auf Twitter folgen Weiterlesen

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Regenwald, karibisches Meer, Schneeparty, Dinosaurier – alles an einem Tag

In San Francisco ist das alles an einem Nachmittag möglich! Gar kein Problem. Es schüttet hier aus Eimern und alle konsumierwütigen (wie wir) und erlebnissüchtigen (wie wir) wissen gar nichts, mit sich anzufangen und geraten in Panik. Was bloß machen, wenn hier mal kein kalifornisches Wetter, Sonnenschein und Sonnenbrille angesagt ist? Man könnte auch den vierten Advent besinnlich und gemütlich mit Tee und den selbstgebackenen Florentinerkeksen angehen…Wir rennen wie alle anderen auch zum Golden Gate Park und dort in die California Academy of Science. Reiner meint, wir müssen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, weil Malea das ja so toll findet. Innerliches Seufzen meinerseits. Ich finde Auto fahren doch so toll. Passt doch immer gut zusammen, ich, unser Auto, meine Rasselbande, scheußliches Wetter draußen hinter den Fensterscheiben. Naja gut, ich stelle mich ja jeder Herausforderung. Raus aus der Komfortzone! Das ist schließlich meine Devise! Immer wieder aufs Neue! Bei Tee und Florentinerkeksen auf der Couch oder im sicheren Auto erlebt man ja nix! Dafür bin ich nicht auf dieser großartigen Welt und schon gar nicht in dieser abgefahrenen Stadt gelandet. Weiterlesen

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